Skulpturenweg Lauchringen
Über 300 Jahre stand sie im Lauchringer Gemeindewald. Sie könnte wahrscheinlich viele Geschichten erzählen. Sie war ein Wahrzeichen. Jeder Lauchringer kannte die berühmte „Dicke Eiche“. Kein anderer Baum erlangte einen derartigen Bekanntheitsgrad wie dieser. Deshalb war die Bestürzung groß, als der vom Pilz befallene Baum eines Tages zu Boden krachte. Die „Dicke Eiche“ ist tot? Nein. Sie lebt. Aus einzelnen monströsen Stammteilen entstanden sieben filigrane Kunstwerke. Zu bewundern sind sie entlang des Skulpturenweges am Ufer der Wutach, die sich durch die Gemeinde schlängelt.
Waldwirtschaftlich war die gefallene „Dicke Eiche“ nicht mehr verwertbar. Doch statt das Holz einfach zu verbrennen oder auf anderen Wegen zu entsorgen, das erschien der Gemeinde als verantwortungslos. So entstand die Idee aus dem Holz, Kunstwerke zu formen. Im Rahmen des Gemeindejubiläums „1150 Jahre Lauchringen“ fand ein Holzbildhauersymposium statt.
Der Sinn des Symposiums lag darin, die „Dicke Eiche“, welche Jahrhunderte lang als eindrucksvolles Naturdenkmal galt, als Anlaufstelle für Jung und Alt, auch weiterhin für die Nachwelt zu erhalten.
Sieben Künstler kreierten aus sieben Teilen der „Dicken Eiche“ -jedes Teil mit einem Durchmesser von eineinhalb Metern und nahezu vier Tonnen schwer- prachtvolle Kunstwerke.
Sieben ganz unterschiedliche Originale sind dabei entstanden:
• „The last Waltz – Der letzte Walzer“ von Adrian Bütikofer, Zürich
• „Zeitreise“ von Kai Robert Kluge, Dresden
• „Strange Flowers“ von Peter Fiedler, Moritzburg
• „Treffpunkt“ von Roger Löcherbach, Essen
• „Fluss“ von Wolfgang Fritz, Oberding
• „Samenkorn“ von Tobias Mattern, Trasadingen
• „Spindel“ von Josef Briechle, Waldshut-Tiengen
Im Juli 2010 wurden die fertigen Holzskulpturen an ihren dauerhaften Standort am Rad- und Wanderweg entlang der Wutach verbracht, wo sie nun den Lauchringer Skulpturenweg bilden.
Die sieben kunstvoll bearbeiteten Stammteile zeugen von den unterschiedlichen Handschriften der Künstler. Figürliche, abstrakte, konkrete, wie auch schlichte Skulpturen können fortan dauerhaft bewundert werden. Zwischen der Wutachbrücke in Oberlauchringen und dem Wehr bei der ehemaligen Firma Lauffenmühle säumen die Skulpturen den Rad- und Wanderweg und sind mitunter schon von weitem zu sehen.
Die „Dicke Eiche“ lebt weiter. In den Skulpturen, die einen romantischen Platz am Wutachufer gefunden haben.
Quelle:
Lauchringen – Eine lebendige Gemeinde im Naturpark Südschwarzwald von Herbert Sauerbier und Michael Neubert


















