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Neuses a. Sand Stolzmuehle

Beschreibung

Die Stolzmühle liegt sehr nahe am Ortsteil Neuses am Sand. Da jedoch die Gemarkungsgrenze die Schwarzach war und die Stolzmühle jenseits der Grenze liegt, war sie jahrhundertelang Teil von Brünnau, obwohl Schule, Kirche und auch der Friedhof für die Inhaber der Mühle in Neuses lag. Trotz Bemühungen seitens der Besitzer der Stolzmühle und auch der Gemeinde Neuses am Sand wurde von Brünnau auf die bestehenden Besitzverhältnissse bestanden. Die Tatsache, dass die Stolzmüller immer zu den größten Steuerzahlern zählten, wird hier den Ausschlag gegeben haben. Die ersten Aufzeichnungen über die Stolzmühle, auch Stolzenmühle genannt, finden sich 1585 über einen Müller Michael Lindner, der in diesem Jahr heiratete. Auch ein Müller Wielant wird 1577 und 1581 erwähnt, als dessen Kinder damals getauft wurden. Ob dies Besitzer oder nur Angestellte waren, lässt sich nicht eindeutig klären. Seit ca. 1700 muss auch die Familie Glos auf der Stolzmühle gewesen sein. Sie stammte wohl aus Schallfeld. Es gibt eine Eintragung im Pfarrbuch, wonach ein Adam Glos *geb. 22. Aug. 1715 eine Maria Bößner aus Brünnau *geb. 1716 am 20. Aug. 1736 geheiratet hat. Ab diesem Zeitpunkt lebten 8 Generationen Glos in der Stolzmühle. 2mal Valentin, 1mal Josef und nun seit 1844 5mal Michael Glos. Die Stolzmühle war über die Generationen nicht nur Mühle, sondern immer auch ein landwirtschaftlicher Betrieb. Vor allem der Strukturwandel in den 1960er Jahren hat viel verändert. So wurde noch bis in die 70er Jahre Tierhaltung mit Kühen, Bullen und Schweinen betrieben. Das Wohnhaus der Familie wurde 1968 neu an anderer Stelle erbaut. Von der früheren Mühle blieb somit nichts mehr erhalten. 1994 übernahm Michael Wilhelm Glos den Betrieb. Im selben Jahr wurde die Mühle stillgelegt, da sich der Betrieb nicht mehr rentierte. Michael Glos betreibt seither in verstärktem Maße Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt Ackerbau und Lagerhaltung für landwirtschaftliche Produkte. 2006 wurde eine Biogasanlage errichtet, die auch einen großen Teil von Neuses am Sand mit Wärme versorgt. 2012 kam ein Windrad dazu, mit Photovoltaikanlagen auf den Hallendächern ist er energiemäßig nahezu autark.