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Bimbach Schloss

Beschreibung

Die ersten Erwähnungen eines Adelssitzes in Bimbach stammen aus dem Jahr 1385. Es handelte sich um eine Burg, die von einem Wassergraben umgeben war. Die Befestigung befand sich, wie auch das Dorf, im Besitz der Fürstbischöfe von Würzburg und wurde an verschiedene Ministeriale verliehen. Im 14. Jahrhundert waren dies Mitglieder der Familie Lamprecht oder Lemplein, die die bischöflichen Güter in Bimbach verwalteten. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts begann sich die Familie von Fuchs in die Bimbacher Lehen einzukaufen. Im Jahr 1404 verkauften die Brüder Heinrich und Götz Lemplein das Schloss an die Familie, die sich fortan Fuchs von Bimbach nannte und die Burg bewohnte. Bis zum Ende des Jahrhunderts dauerte es jedoch noch, bis die Fuchs das gesamte Dorf unter ihre Herrschaft brachten. Um 1487 wurde ein gotischer Neubau errichtet und als Stammsitz der Fuchs von Bimbach bezogen. Während des Deutschen Bauernkrieges verließ Wolf Fuchs von Bimbach sein Schloss, um dem Würzburger Bischof auf der Festung Marienberg beizustehen. In dieser Zeit plünderten Bauernhaufen aus der Umgebung im Jahr 1525 das Schloss und setzten es in Brand. Die Familie des Schlossherren wurde jedoch verschont und durfte das Dorf verlassen. Nach der Bestrafung der Aufständischen begannen die Fuchs mit dem Bau eines dritten Schlosses. Der ausführende Baumeister war Gilg Vältin (Giulio Valentini) aus Graubünden. In den Jahren 1585 und 1586 errichtete er ein Renaissanceschloss, während der Bauherr, Rudolph Fuchs von Bimbach, in einem seiner anderen Schlösser, in Neuses am Sand, residierte. Im Jahr 1701 übernahm Christoph Ernst Fuchs von Bimbach, der als Oberkämmerer und Schwager des Würzburger Fürstbischofs Johann Philipp II. von Greiffenclau schließlich sogar in den Grafenstand erhoben wurde, das Schloss von seinem Bruder Ludwig Reinhold im Tausch. Noch im selben Jahr entschied er sich für einen repräsentativen Neubau samt einer Überformung bestehender Teile. Dieser Neubau war wohl nicht zuletzt seinem gestiegenen Prestige geschuldet. Die Entwürfe lieferte Fürstbischof Greiffenclaus Hofbaumeister Joseph Greissing, ein gebürtiger Vorarlberger, dessen Unternehmen auch die Zimmerarbeiten übernahm. Steine wurden teilweise aus der Ruine der Stollburg oberhalb von Oberschwarzach beschafft. Der Teilabbruch des Vorgängergebäudes begann bereits im Dezember 1701, sodass im Frühjahr 1702 mit dem Neubau begonnen werden konnte. Bis 1703 waren die Arbeiten weitgehend abgeschlossen, wie eine Jahreszahl über dem Hauptportal zeigt. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss und der Mediatisierung verloren die Fuchs von Bimbach ihre Macht über das Dorf und das Umland. Das Schloss blieb jedoch in Familienbesitz. Ab April 1945 waren sieben Monate lang amerikanische Soldaten im Schloss stationiert. In dieser Zeit wurden Teile der Ausstattung vernichtet oder fortgeschafft. Das Gebäude wurde später vom Vater der heutigen Besitzerin, Ute Bartels, saniert. Heute befindet sich ein Weingut in den Räumlichkeiten. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege führt das Schloss als Baudenkmal unter der Nummer D-6-75-158-63. Die Überreste der Vorgängerbauten im Boden werden als Bodendenkmal geführt. Im Jahr 1970 verkaufte die Familie der Fuchs von Bimbach ihren einstigen Herrschaftssitz.(Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Bimbach)