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Allerheiligenkapelle Müstert

Beschreibung

Der Name „Müstert“ kommt aus dem lateinischen „monasterium“ und verweist darauf, daß sich hier vermutlich bereits im 6./7. Jahrhundert ein kirchliches Zentrum befand, das in der ersten Phase der beginnenden Missionierung und Christianisierung der Landgebiete zunehmend Bedeutung erlangte und später für die Seelsorge im Bereich Piesport – Emmel – Müstert zuständig war (weniger ein Mönchskloster, als vielmehr eine Klerikergemeinschaft). Wir kennen ein ähnliches Beispiel für das Gebiet links der unteren Mosel. Dort wird in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts als kirchliches Zentrum ein „Monasterium“ auf dem Maifeld genannt (Münstermaifeld). Es ist anzunehmen, daß der Pfarrbezirk Monasterium – Müstert dem Normannensturm Anfang des Jahres 882 zum Opfer fiel und seine Funktionen in der Zeit des Wiederaufbaus von den Ortskirchen in Emmel und Piesport übernommen wurden. In den uns überlieferten Urkunden erscheint Müstert 1055 als Munster, 1098 als Munstre, 1179 als Monasterium und noch zu Beginn des 19. Jhdt. als Münster.

Seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts tritt in den Quellen die Abtei Mettlach/Saar als Inhaberin einer Grundherrschaft und des Patronats- und Zehntrechts mit einem Gutshof in Piesport auf. So schenkte 1102 der Kleriker Ernest sein Allod (Gesamtbesitz) in Münster = Müstert dem Kloster. Über die Rechtsverhältnisse dieses Hofgutes berichten seit 1488 mehrere Weistümer. In Napoleonischer Zeit fand die Hörigkeit ein Ende, denn der Gutshof, gelegentlich auch Marienhof genannt, wurde am 07.06.1805 samt seiner Güter für 2566 Taler versteigert.

Der heutige Bau wurde 1553 erstellt und 1680 geweiht. Das Innere der Kapelle wird bestimmt durch zwei Seitenaltäre und den Hochaltar aus Holz.