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Dorfbrunnen Ferres

Beschreibung

Ferres ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Piesport, anno 1168 als "Bovaries" bezeugt. In Wirklichkeit ist der Ort viel älter. Er verdankt nämlich seinen Namen den römischen "bovarii". Das waren Kuhhirten, die ihre Tiere durch die Mosel ans jenseitige Ufer trieben, wo sich eine fruchtbare Ebene befindet, die schon sehr früh als Weide- und Ackerland genutzt wurde. Damals, also lange vor dem Bau der Staustufen, war die Mosel nicht so tief und nicht so breit.

Hier befand sich eine Furt, eine "Fahrt", wie man in Ferres sagt. Der Dorfbrunnen (Boor genannt) war bis 1958 der Wasserspender für die Einwohner von Ferres. Er war also ein wichtiger Lebensborn und als solcher ein Treffpunkt der Leute. Weitere Besonderheiten des Ortes sind die Kapelle (siehe Informationstafel) und das Geburtshaus des Eberhard Taub, der als Gründer des nahen Wallfahrtsortes Klausen in die Geschichte eingegangen ist. Er stand im Dienst der Grafen von Esch. "Nikolaus Novillanius, ein Chronist der Trierer Benediktiner Abtei St. Maximin, berichtet, dass Eberhard Taub aus Ferres eine Kapelle zu Ehren der Muttergottes baute."

(Quelle: Piesport, Rheinische Kunststätten Heft 1/1974 S. 8)

Das war der Beginn eines Wallfahrtsortes, der durch Wunderheilungen bekannt wurde. Am Geburtshaus des frommen Eberhard ist eine Gedenktafel angebracht, und die Ortstraße heißt Bruder-Eberhard-Straße.