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Isteiner Klotz - Wall und Funde der Bronzezeit / Info-Tafel

Lage der Fundstelle
Karte: R. Lais, Eine Ansiedelung der spätesten Bronzezeit auf dem Isteiner Klotz im südl. Baden. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft Freiburg/Breisgau, Band XXIV H. 2, 1925, S. 326 (verändert).
kleines Tongefäß
Robert Lais, Eine Ansiedelung der spätesten Bronzezeit auf dem Isteiner Klotz im südl. Baden. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft Freiburg/Breisgau, Band XXIV H. 2, 1925, Abb. 9

Beschreibung

"... die ungeheure Menge an Scherben, die von sehr vielen Gefäßen stammen, vor allem von tiefen und flachen Schüsseln, die als Teller gedient haben, die große Zahl zerschlagener und angekohlter Tierknochen, die zahlreichen Holzkohlenstücke ..."

 

1922: ein Suchschnitt (ca. 7m²) und eine kleine Ausgrabung (3 x 2,5m). Die Masse der oben genannten Schalen und Schüsseln, sowie schön gemachtes Servier-Geschirr und stabile Haushalts- und Vorrats-Töpfe stammt aus diesen 7,5 Quadratmetern. Plus drei Spinnwirtel und Brocken von sog. Hüttenlehm. Diese Hausbautechnik war noch im 19. Jh. für Fachwerkhäuser gebäuchlich: zuerst kommt ein Flechtwerk aus Holz-Ruten in das Fach, und dieses wird dann mit Lehm verstrichen und so geschlossen. Brennt das Haus versehentlich ab, wird auch der Wandbewurf gebrannt; rot, hart, dauerhaft. Der Lehmbewurf von un-abgebrannten Häusern verschwindet dagegen spurlos. Ebenfalls durch Feuer gerötet waren Reste eines Lehm-Estrichs. Für diesen Fußboden hatte man erst ein Steinpflaster angelegt und die Steine dann mit Lößlehm bedeckt.

Schon zuvor und oft danach wurden weitere Funde gemacht - Scherben, aber auch Werkzeuge und Splitter aus Feuerstein und Bruchstücke von Steinbeilen.

Das Geschirr von einem oder zwei Haushalten, aus der sog. Urnenfelderzeit (genauer aus der Zeit zwischen 900 und 780 v. Chr.)? Dafür ist es (eigentlich) zu viel. Viel zu viel. 

 

Geschützt war die Siedlung / der Fundplatz durch einen Wall. Steine, viele Steine, aufgehäuft quer zum Geländesporn. Okay, an einem Ende anscheinend irgendwann von irgendwem etwas "umgeräumt". Bis 2014 lagen die Steine sogar noch quer auf dem Spazierweg - mit einer kleinen Trampelpfad-Kuhle in der Mitte. 

 

(Text: Museum in der ´Alten Schule´ / Dr. Maren Siegmann / 2025)