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Martin-Luther Kirche Webenheim

Protestantische Kirche Webenheim, ca. 1960er Jahre
Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-798), Fotograf: R. Wächter
Vergoldeter Wetterhahn, 1931
Der erste Wetterhahn zierte die Kirchturmspitze von 1867 bis 1944/45. Im Jahr 1931 wurde er vergoldet. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-1926)
Abtransport der Glocken, 1939
Kriegsbedingt wurden die Glocken auch während des Zweiten Weltkrieges beschlagnahmt und abgenommen. Foto: Stadtarchiv Blieskastel (Bestand 40-1926)
Eingerüsteter Turm, 1948
Der Wiederaufbau, der während des Zweiten Weltkrieges erheblich beschädigten Kirche vollzog sich von 1946 bis 1949. Foto: Stadtarchiv Blieskastel (Bestand 40-1926).
Bauarbeiten zum Wiederaufbau der Kirche, 1948
Foto: Stadtarchiv Blieskastel (Bestand 40-1926).
Richtfest des neuen Kirchturmes, 1948/49
Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-1671).
Wiederaufbau des Kirchturmes, 1948/49
Wiederaufbau der Turmspitze, Verzimmerung durch die Firma Lehnert-Emmrich aus Lautzkirchen. Personen von unten nach oben: Ein Polier, Zimmermann Kiefer, Maurermeister Christian Horch, Zimmermann Precht, Zimmermann Grieser, Zimmermann Fischer, ein Amerikaner, Zimmermann Gau, 1948/49. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-1671).
Umgestalteter Altarraum, 1956/57
Während der Jahre 1956/57 fand ein Umbau in Zusammenhang mit Instandsetzungs-Arbeiten statt, bei dem auch das Innere der Kirche verändert wurde. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-1672).
Protestantische Kirche Webenheim, vor 1974
Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-795).

Beschreibung

Die heutige protestantische Kirche in Webenheim stammt aus dem Jahr 1866/87, als Nachfolgebau eines weitaus älteren, kleineren Gotteshauses. Ein Kirchenvisitations-Protokoll des Jahres 1609 im Archiv des Landeskirchenrates zu Speyer verweist auf die Entstehungszeit dieser früheren Kapelle: „Zu Wybenheim ist die Kirch der Bauern eygen. Sie haben sie gebaut 1464. Die handhaben sie auch selbst. Haben auch ihren eigenen Becher.“ 

Die Zahl der Protestanten, die die Webenheimer Kirche besuchten wuchs bis zum 19. Jahrhundert stetig an. Diese kamen nicht allein aus Webenheim, sondern auch aus benachbarten Gemeinden, z.B. Wattweiler sowie aus dem katholisch geprägten Blieskastel, wo es zu dieser Zeit noch keine protestantische Kirche gab. Der Neubau folgte dem Ziel mehr Raum für die Gläubigen zu schaffen. Die Einweihung fand Mitte Oktober 1867 statt.

Während der beiden Weltkriege wurden die Glocken zur Einschmelzung beschlagnahmt und abgenommen. 1917 blieb lediglich die größte der Glocken erhalten. Während des Zweiten Weltkrieges erlitt darüber hinaus auch das gesamte Kirchengebäude sowie der Turm Schaden. Nach fast vierjähriger Wiederaufbauzeit feierten die Gläubigen am Ostersonntag 1949 dort den ersten Gottesdienst der Nachkriegszeit. 

Seit 1967, dem Jubiläumsjahr anlässlich des 100jährigen Bestehens, trägt das Webenheimer Gotteshaus den Namen Martin-Luther Kirche. Ebenso wie die Christus-Kirche in Mimbach verfügt die Martin-Luther Kirche über eine Orgel des renommierten Orgelbauers Walcker aus Ludwigsburg. Ursprünglich wurde diese für die Weltausstellung im Jahr 1873 hergestellt und kam anschließend in die Gemeinde Webenheim.

Seit dem Jahr 2022 bietet ein Kolumbarium die Möglichkeit zur Urnenbestattung im Inneren der Kirche.

 

Fotos: Stadtarchiv Blieskastel

Text: Stadt Blieskastel, Stadtarchiv Blieskastel

Literatur:

125 Jahre Martin Luther Kirche Webenheim, Protestantische Kirchengemeinde Webenheim (Hrsg.), 1993.

140 Jahre Martin Luther Kirche Webenheim, Protestantische Kirchengemeinde Webenheim (Hrsg.), 2007.

Kolumbarium Webenheim in der Martin-Luther-Kirche, Protestantische Kirchengemeinde Webenheim (Hrsg.), o.A.  Onlinequelle: https://www.kolumbarium-webenheim.de/ [17.10.2025]

Bernhard H. Bonkkoff: Historische Orgeln im Saarland, Regensburg 2015.