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Herkulesbrunnen

Herkulesbrunnen, 2009
Detailansicht der Herkules-Statue, die seit 1954 den Brunnen ziert. Dieser Entwurf des Blieskasteler Bildhauermeisters Joachim Kirsch trägt einen Wappenschild in den Farben der Grafen von der Leyen. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-944), Fotograf: Fredi Brabänder
Erneuerung der Statue, 1921
Ansicht des Herkulesbrunnens zum Zeitpunkt der Erneuerung im Jahr 1921. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-956)
Herkulesbrunnen, um 1930
Blick auf den Herkulesbrunnen, der die 1921 erneuerte Statue trägt. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-614)
Herkulesbrunnen, Anfang 20. Jahrhundert
Blick von der ehemaligen Hauptstraße (heute Kardinal-Wendel-Str.) in Richtung Herkulesbrunnen und Alter Markt. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Sammlung Fredi Brabänder
Erneuerung des Herkules, 1954
Die zuletzt 1921 erneuerte Statue musste im Jahr 1954 erneut ausgetauscht werden. Der sechste Herkules, der seither den Brunnen ziert, wurde vom Blieskasteler Bildhauermeister Joachim Kirsch gefertigt. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-962)
Erneuerung des Herkules, 1954
Die zuletzt 1921 erneuerte Statue musste im Jahr 1954 erneut ausgetauscht werden. Der sechste Herkules, der seither den Brunnen ziert, wurde vom Blieskasteler Bildhauermeister Joachim Kirsch gefertigt. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-962)
Herkulesbrunnen
Undatierte Aufnahme des Herkulesbrunnens mit Blick in das angrenzende Brunnengäßchen. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-958)
Herkulesbrunnen, 2024
Blick auf den Herkulesbrunnen zu Beginn des Jahres 2024. Foto: Stadtarchiv Blieskastel

Beschreibung

Der Herkulesbrunnen ist der älteste in Blieskastel erhaltene Brunnen. Johann Simon Rosinus, Amtmann und Stadthalter der Familie von der Leyen, ließ den Brunnen im Jahr 1691 errichten. Zu dieser Zeit, die heute als Réunions-Zeit* (1679-1697) bezeichnet wird, war der Ort Blieskastel ein Teil der zum Königreich Frankreich gehörenden „Province de la Sarre“. Seit seiner Entstehung musste die Figur des Herkules mehrfach erneuert werden. Die Ausgestaltung der ersten Statue geht auf Meister Hans Jacob zurück. Gemäß einer Bürgerrechnung aus dem Jahr 1691 erhielt er neun Gulden um „des Herculum steinern Bild auf den Bronnen zu machen.“ Weshalb die Wahl auf die Figur des Halbgottes aus römisch/griechischer Mythologie fiel, ist bisher unbekannt. Das Wasser des Laufbrunnens ergießt sich in ein dreigeteiltes Becken. In dessen Zentrum trägt ein, sich nach oben verjüngendes, Postament den Herkules.

Die heutige Fassung der Statue, der ein Wappen in den Farben der Fürsten von der Leyen trägt, stammt von dem Blieskasteler Bildhauermeister Joachim Kirsch. Dieser schuf den sechsten Herkules im Jahr 1954. Zuvor wurde die verwitterte Figur letztmalig 1921 erneuert.

*Mit dem Friedensvertrag von Nimwegen, der den Krieg zwischen dem Königreich Frankreich und den Vereinigten Niederlanden im Jahr 1678 beendete, begann König Ludwig XIV. von Frankreich mit einer Politik der Reunion. Gemäß der damaligen Einschätzung seitens der französischen Krone gehörten bestimmte Gebiete links des Rheins zum Königreich Frankreich, die nun wieder mit diesem vereint werden sollten. Im Zuge dessen wurde u.a. das Amt Blieskastel Teil der französischen „Province de la Sarre“ mit der neuen Hauptstadt Saarlouis. 1681 übergab Freiherr Damian Adolf von der Leyen die Herrschaft Blieskastel offiziell als Lehen an das Königreich Frankreich. Im Jahr 1697 hatte das Ende des Pfälzischen Erbfolgekrieges, zwischen Frankreich und dem Kurfürsten Karl Ludwig von Kurpfalz, auch das Ende der Reunion zur Folge. Die Friedensbedingungen (Friede von Rijswijk) waren für das Amt Blieskastel insofern von Bedeutung, dass dieses wieder zurück an das Heilige römische Reich deutscher Nation angeschlossen wurde. Saarlouis sowie Straßburg und das Elsass blieben hingegen Teil des französischen Königreichs.

Fotos: Stadtarchiv Blieskastel

Text: Stadt Blieskastel, Stadtarchiv Blieskastel

Literatur: Heinz Quasten (Hrsg.): Stadt und Herrschaft Blieskastel unter den Grafen von der Leyen und unter französischer Hoheit 1660-1793/94-1815. Gesammelte Beiträge von Wolfgang Laufer, Saarbrücken 2015.